Rückblick auf den DWSC 2019 Digital Workplace Summit by communardo

Wir hatten das Vergnügen Co-Sponsor vom Digital Workplace Summit von communardo in Hamburg zu sein. Ein Tag vollgepackt mit interessanten Vorträgen und tollen Gesprächen.
25.11.2019
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Danke

Danke an alle Beteiligten für die tolle Organisation des Events. Die Location war großartig und bot einen phantastischen Rundumblick über Hamburg. Neben den Vorträgen und Workshops gab es eine Ausstellung von Partnern und Lösungsanbietern.

Die Aussteller

catworkx, phat consulting, Yasoon, Re:solution, comalatech, Decadis, Seibert Media, Coyo, nintex, bitvodoo, Beezy, harmon .ie, Staffbase, Surface

Die Sponsoren

DWSC 2019 Sponsors

Was war drin?

Generell war ein stark gestiegener Anteil an Microsoft Partnern, Lösungen und Vorträgen zu bemerken. Unternehmen setzen Microsoft und Atlassian gemeinsam ein, um Ihren Mitarbeitern und Teams die für sie passenden Lösung anbieten zu können. Hier die komplette Agenda.

Die Vorträge

Guido Bosbach, keynote speaker

Guido Bosbach, keynote speaker

Die Keynote von Guido Bosbach zum Thema „Der Fisch stinkt vom Kopf her. Warum und wie wir Management & Führung neu denken müssen, damit Zukunft funktioniert.“ befasste sich mit der Änderung der Mindsets in Unternehmen und speziell die Aufgabe von Führung in Unternehmen. (PDF der Präsentation).

Seine Thesen sind, dass im Unternehmen ein Management- und Führungsverständnis Einzug halten muss, dass sich von althergebrachten Strukturen löst und mehr anbietet als agile Insellösungen, von oben verordneten Kulturwandel und moderne Collaboration Tools. Seiner Meinung nach benötigen Unternehmen Strukturen und Prozesse, die Freiraum bieten, Arbeit überall ermöglichen und Selbstorganisation zum Standard machen.

Thomas Mickeleit, Microsoft

Thomas Mickeleit, Microsoft

Mensch, Raum, Technologie – Erfolgsfaktoren für die New World of Work von Thomas Mickeleit (Microsoft) gab einen interessanten Einblick in die aktuelle Aufstellung von Microsoft innerhalb des Unternehmens im digitalen Wandel. Auch er betont, dass der digitale Wandel nicht das Bereitstellen neuer Tools bedeutet, sondern sich auf alle Bereiche eines Unternehmens und der Mitarbeiter ausweiten muss.

Für die Menschen bedeutet das mehr in den Austausch miteinander zu gehen. Ein Mehr an Kommunikation.

Neue Räume wurden geschaffen. Microsoft hat die Zentrale in München Schwabing komplett umbauen lassen, um diese Räume für unterschiedliche Bedürfnisse zu schaffen. Es gibt Großraumbüros, um in die Arbeit aller involviert zu sein, es wurden aber auch Rückzugsorte geschaffen, um Telefonieren zu können, konzentriert arbeiten zu können oder Meetings abzuhalten.

Die Tools stellen zu guter Letzt die Technik zur Verfügung, um die Zusammenarbeit und den Ausstausch zu ermöglichen. Bei Microsoft sind das Outlook, SharePoint, Yammer, die Office Apps und als neues Produkt Teams.

Markus Lobak & Thomas Klaghofer-Heinzle Julius Blum GmbH

Markus Lobak & Thomas Klaghofer-Heinzle Julius Blum GmbH

Einen weiteren sehr interessanten Einblick bot der Vortrag „ZUSAMMENARBEIT.NEU.DENKEN. Aus den Tagebüchern der DWP-Guerillas“ von Markus Lobak und Thomas Klaghofer-Heinzle von der Julius Blum GmbH, ein Zulieferer von Möbelbeschlägen aus Österreich, das international aufgestellt ist.

Hier wurde ein internes Team aus der Informatik für den digitalen Arbeitsplatz installiert, dessen Selbstbeschreibung einen guten Eindruck von dem Prozess vor Ort gibt: DWP-Geburtshelfer, -Prediger, -Berater, -Gestalter, Unruhestifter, Zusammenarbeits-Guerilla, Krisenmanager, Coach, Übersetzer.

Sie haben ein internes Projekt aufgesetzt „NEXT Einfach.Vernetzt.Arbeiten.Wissen“ und ihre Ziele somit im Unternehmen kommuniziert.

  • Zusammenarbeit vereinfachen durch moderne Arbeitsweise und moderne IT Anwendungen
  • Vernetzung der Mitarbeiter unterstützen
  • Möglichkeiten digitaler Zusammenarbeit nutzen und den Mitarbeitern effizientes Arbeiten ermöglichen
  • Information und Wissen im Unternehmen dokumentieren, teilen und zugänglich machen.

Die erste Reaktion: die IT Abteilung ist begeistert, viele Mitarbeiter sind skeptisch oder bekommen Angst.

Das Projektteam beginnt, die bisherige Arbeitsweise der neuen gegenüberzustellen und die persönliche Produktivität mit der zu vergleichen die die Teamarbeit mit modernen Arbeitsweisen bietet. Ersteres ist weniger schwierig für die Mitarbeiter, hat aber auch weniger Wirkung. Die organisation als Team bedeutet mehr Wirkung und größeren Mehrwert durch die gemeinsame Nutzung der neuen Tools und Arbeitsweisen. Sie ist im Anfang schwieriger, erreicht aber auch weitaus mehr Wirkung. Sie führt zu mehr Transparenz und eine offenere Kommunikation im Team, die Mitarbeiter werden stärker vernetzt, was die übergreifende Zusammenarbeit intensiviert und dadurch zu höherer Schnelligkeit und Flexibilität führt. Stichwort Agilität. Informationen und Wissen werden unternehmensweit nutzbar gemacht, die Abstimmungsschleifen verkürzen sich oder fallen ganz weg.

Ihre Erfahrung im Projekt NEXT ist, dass es sehr wichtig ist, den Nutzen für den Mitarbeiter in den Vordergrund zu stellen. Man muss mutig sein, und den Menschen etwas zutrauen. Die Führungskräfte müssen von Anfang an aktiv integriert werden. Es ist wichtig, eine Vision zu haben und diese auch laufend zu kommunizieren. Zeitgleich braucht es Raum und Zeit für jeden, eigene Erfahrungen zu sammeln. Das Projektteam ist immer „drangeblieben“ und hat die Mitarbeiter aktiv begleitet.

Summa summarum: Die Einführung des digitalen Arbeitsplatzes macht man nicht mal eben „nebenbei“.

Swetlana Heidebrecht & Antonia Richter, Springer

Swetlana Heidebrecht & Antonia Richter, Springer

Der nächste von mir besuchte Vortrag – und Gewinnerinnen des Publikumsvotings „Bester Vortrag“ – kam von zwei Mitarbeiterinnen von Axel Springer, Swetlana Heidebrecht und Antonia Richter. Sie sprachen zum Thema „Deep Work – Fokussiertes Arbeiten in einer Welt voller Ablenkungen“ und damit offensichtlich vielen Anwesenden aus dem Herzen.

Nach einer sehr interessanten Darstellung einer Untersuchung, wie wir unseren Arbeitstag verbringen…

  • 85% der Zeit verbringen wir mit Kommunikation und Kollaboration (Meetings, Telefonate etc.)
  • 15% mit Arbeit
  • 25% der Leistungsfähigkeit verlieren wir durch die pure Anwesenheit des Smartphones

Etwa alle 10 min werden wir unterbrochen oder unterbrechen uns selbst.
… stellen Sie das Konzept Deep Work vor und wie sie es bei Springer ins Unternehmen gebracht haben und immer noch bringen.

Z.B. durch verschieden workhacks, die helfen, den Weg zum fokussierten Arbeiten zu finden. Ein Beispiel ist die sogenannte Pomodoro Technik (benannt nach einem Küchenwecker in Tomatenform) die die Arbeit in 25-min Schritten unterteilt und kurze Pausen dazwischensetzt. Nach vier mal 25 min folgt eine längere Pause. Diese Technik geht davon aus, dass die Pausen das Denkvermögen erhöhen.

Das fokussierte Arbeiten sollte auch in Teams stattfinden. Bei Springer werden dazu Retrospektiven abgehalten, die möglichst störungsfrei ablaufen sollten. Dazu haben sie sich auf Meetingregeln geeinigt, die die Störungen (Telefone, geöffnetes Laptop, Tippen nebenbei etc.) möglichst eliminieren, und weisen auch immer wieder auf diese Regeln hin. Auch wenn dieser Prozess manchmal nervig ist, ist er doch wichtig, um zum fokussierteren Arbeiten auch im Team zu kommen.

Peggy Kautz & Swen Göbbels, Panasonic

Peggy Kautz & Swen Göbbels, Panasonic

Es folgte ein Vortrag von den Panasonic Mitarbeitern Peggy Kautz und Swen Göbbes – 100 Jahre Panasonic, 100 Jahre BT (bevor Teams) in der Reihe Microsoft 365 Empowerment. Auch Panasonic hat ein eigenes Projekt gestartet, um den digitalen Wandel im Unternehmen zu begleiten.

Denny Phung, Heidelberger Druckmaschinen

Denny Phung, Heidelberger Druckmaschinen

Der Vortrag von Danny Phung von Heidelberger Druckmaschinen “Unsere Reise ins #digitale - Ein Reisebericht zur Digitalisierung des Arbeitsplatzes bei den Heidelberger Druckmaschinen”, beschrieb die Veränderung hin zum digitalen Arbeitsplatz als eine Reise, mit sehr verschiedenen Reisegruppen an Bord; was nebenbei bemerkt, eine sehr gelungene Metapher ist. Es sind „Globetrotter-Backpacker“, „Ich-fahre-schon-immer-dahin-Camper“, „Gibt’s-da-auch-all-inclusive-“ und „Ohne-deutschsprachige-Reiseleitung-brauchen-wir-gar-nicht-los" an Board. Um eine Veränderung erfolgreich umzusetzen, sollte der “Reiseleiter” Erfahrung haben mit Erwartungsmanagement, Motivation, Frust und Verzweiflung.

Kurzes Fazit

Dies ist eine Auswahl an Vorträgen, deren gemeinsame Stossrichtung ist, dass die Veränderung der Arbeitswelt stattfindet und wir Wege finden müssen, damit umzugehen. Der Mensch sollte dabei immer im Mittelpunkt stehen, seine Verschiedenheit, die Verschiedenheit der Prozesse und Bedürfnisse und es bedarf Zeit, Geduld und Experten um die Veränderung zu begleiten und zu implementieren.

Communardo hat auch diese Jahr wieder eine Verlosung initiiert, deren Preise man gewinnt, wenn man die Stände der Aussteller besucht. Immer eine sehr gelungene Gelegenheit mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

Das Ende

Der Tag endete mit Fingerfood, Getränken und netten Gesprächen.

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